Silke Mayer-Seidler erzählt

Vom Elternhaus geprägt, ist es für Silke Mayer-Seidler schon seit jungen Jahren selbstverständlich, sich ehrenamtlich zu engagieren. In der Selbstverwaltung der BGHW hat sie über 17 Jahre so viele Erfahrungen gesammelt, dass sie mittlerweile die Arbeitnehmerseite als Vorsitzende der Vertreterversammlung vertritt.

„Wissen, das uns allen hilft, ist für mich ein großer Mehrwert.“

Porträt von Silke Mayer-Seidler, ehrenamtliches Mitglied der Vertreterversammlung der BGHW-Selbstverwaltung

Silke Mayer-Seidler

  • seit über 30 Jahren Betriebsträtin, davon viele Jahre Betriebsratsvorsitzende bei Netto in Worms
  • Mitglied des ver.di Gewerkschaftsrates
  • seit 2005 ehrenamtlich in der BGHW-Selbstverwaltung aktiv 
  • seit 2017 Vorsitzende der Vertreterversammlung der BGHW
  • Mitglied im Rentenausschuss der Regionaldirektion Südwest (Standort Mainz)
  • Mitglied im Widerspruchsausschuss der Regionaldirektion Südwest (Standort Mannheim)
  • Mitglied im Gefahrtarifausschuss
  • Mitglied im Haushaltsausschuss
  • Mitglied im Erledigungsausschuss der Vertreterversammlung
  • Mitglied im Anlagenausschuss

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Sich zu engagieren, gehört für mich zum Leben dazu
Meine Eltern haben mir viel mitgegeben: Mein Vater war Alt-IG-Metaller, meine Mutter hatte einen großen Gerechtigkeitssinn. Sich für andere einzusetzen, wurde mir wahrscheinlich in die Wiege gelegt. Zur Betriebsratsarbeit bin ich zum Beispiel gekommen, weil Kolleginnen und Kollegen sagten: Du hast einen großen Mund, kümmerst dich um alles und jeden, das wäre die richtige Position für dich. Neben der Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit und dem BGHW-Ehrenamt bin ich außerdem noch Prüferin bei IHK. Ich will, dass unsere Azubis ihre Ausbildung gut absolvieren und habe einen guten Draht zu unseren Ausbildungsbeauftragten.
 
Die Arbeit der Berufsgenossenschaft fußt auf der Sozialgesetzgebung. Alles nur trockene Materie?
Ich bin gelernte Handelsfachpackerin, habe also sicherlich nicht viel Hintergrundwissen zur Sozialgesetzgebung mitgebracht, als ich ins Ehrenamt der BGHW eingestiegen bin. Aber ich bin wissbegierig. Und wenn man sich einbringt, verlieren auch diese Gesetzestexte ihre Trockenheit. Wir ehrenamtlichen Mitglieder bekommen viele und interessante Schulungen.  Ich habe mir in den letzten 17 Jahren ein enormes Wissen aufgebaut.
 
Von meinem guten Draht zur BGHW profitieren bei Netto alle
Ich bin im Betrieb auch so was wie eine Schnittstelle zur Berufsgenossenschaft. Wir sehen die BGHW als Partner. Wenn unsere Aufsichtsperson kommt, ist klar, sie kontrolliert und macht ihren Job. Aber wir haben ein faires, ordentliches Miteinander.
 
Ich schöpfe oft die Beratung der BGHW voll aus

Als ehrenamtliches Mitglied kenne ich die Vorteile und Angebote der BGHW natürlich viel besser und versuche, das Beste für meine Kolleginnen und Kollegen und unseren Betrieb rauszuholen. Als die BGHW beispielsweise Mitgliedsunternehmen für verschiedene Projekte, wie Staub- oder Lichtmessungen gesucht hat, habe ich meinen Arbeitgeber ins Boot geholt und wir haben gemeinsam die Vorhaben der BGHW unterstützt. Dem Arbeitsschutz bei Netto kommt das sehr zugute. Ein anderes Beispiel: Die BGHW hat einen Showtruck und das BGHW-Mobil – zwei kostenlose Angebote u. a. zur Verkehrssicherheit im Betrieb und auf der Straße. An Simulationsgeräten können Beschäftigte u. a. ihr fahrerisches Können in verschiedenen Verkehrssituation ausprobieren. Das haben wir für unseren nächsten Gesundheitstag organisiert.  
 
Mein Wissen aus der Ausschussarbeit in der Selbstverwaltung nehme ich gleich mit in den Arbeitsalltag

Aktuell befassen wir uns im Präventionsausschuss beispielsweise mit dem Thema „Gewalt im Handel“. Ich setze das gleich für uns bei Netto um und frage, was wir hier im Haus machen können.
 
Ehrenamt heißt: Multiplikator sein
Jeden Unfall, den wir durch unsere Prävention verhindern, ist eine Win-Win-Situation für uns alle. Denn jeder Arbeitsunfall, bei dem sich beispielsweise ein Beschäftigter bei Netto durch eine Unachtsamkeit schwerstverletzt und nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkommt, ist schlimm. Wir brauchen hier Multiplikatoren, die darauf achten, dass nichts passiert. Die das Bewusstsein wieder schärfen.
 
Ins Ehrenamt einsteigen ist einfach, der Rentenausschuss ist dafür ideal
Neulinge brauchen nicht viel mitbringen. Engagement zeigen, daran interessiert sein, Wissen zu erlernen, das uns allen hilft. Das ist es! Der beste Einstieg ist über den Rentenausschuss. Da bekommt man so viele interessante Fälle mit und erfährt, wie diese von der BGHW begleitet werden. Auch nach 17 Jahren ist das für mich immer noch hochspannend.
 
Die paritätische Zusammenarbeit erlebe ich sehr positiv

Im Gegensatz zur Gewerkschaftsarbeit, wo Arbeitnehmende und Arbeitgebende jeweils auf unterschiedlichen Seiten stehen, haben wir bei der Berufsgenossenschaft die gleiche Interessenslage. Als Vertreterin der Arbeitnehmerseite finde ich es bereichernd, in der Selbstverwaltung mit Menschen von den Verbänden wie dem HDE und dem BGA zusammenzuarbeiten. Wir lernen uns kennen, schätzen und respektieren uns, damit eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstehen kann.
 
Die weibliche Perspektive ist wichtig

Im Arbeitsschutz brauchen wir den Blick von Frauen, genauso wie von Männern. Wenn in einem Lager beispielsweise 2,20 Meter hohe Paletten bestückt werden müssen, fällt die Überkopfarbeit einem großen Mann leichter als einer kleinen Frau. Umgekehrt haben wir auch Arbeiten an niedrigen Paletten, da sind die kleinen Frauen schnell wie die Wiesel. Daher sind beide Perspektiven wichtig.
 
Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam im Unternehmen erreichen

Unsere ASA-Sitzungen laufen richtig gut. Bei wiederkehrenden Unfällen prüfen wir, woran das liegt: am Prozess, am Arbeitsmaterial? Dann werden wir schnell aktiv. Wir kommunizieren, sensibilisieren und visualisieren viel. Außerdem freut es mich immer wieder, den Balanceakt hinzubekommen: Loyal gegenüber den Kolleginnen und Kollegen sein, aber trotzdem mit Diplomatie viel auf der Chefebene für den Arbeitsschutz zu erreichen.

Video über Silke Mayer-Seidler, Vorsitzende der Vertreterversammlung für die Arbeitnehmerseite in der BGHW-Selbstverwaltung
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