Praxiserfahrung Ehrenamt
Stefan Schwarz erzählt
Mitbestimmung ist eine großartige Sache: Ich bin zum Beispiel bei Verdi aktiv, engagiere mich im AOK-Beirat bei uns vor Ort und bin ehrenamtlicher Arbeitsrichter in Kempten. Ich finde es wichtig, wenn Menschen sich für etwas stark machen und nicht nur schimpfen.
„Ich habe immer das Gefühl, dass wir alle das Wohl der Versicherten wollen.“
Stefan Schwarz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender und Fachkraft für Arbeitssicherheit
- seit 1984 bei Feneberg, Lebensmittelhandel Kempten/Allgäu
- seit 1999 freigestellter Betriebsrat, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender
- seit 2001 Fachkraft für Arbeitssicherheit
- seit 2011 ehrenamtlich in der BGHW-Selbstverwaltung aktiv
- seit 2011 Mitglied im Rentenausschuss
Gut, dass es Unterstützung gibt
Ich habe in den vergangenen Jahren in meinem Ehrenamt bereits weit über tausend Rentenfälle mitbegutachten dürfen. Und immer wieder denke ich: Man kann die eingeschränkte Gesundheit nicht mit Geld wieder gutmachen, aber trotzdem ist es großartig, dass es finanzielle Linderung in Form von Renten gibt. Das ist eine wertvolle Unterstützung.
Bitte erklärt mir das
Obwohl es schon viele Jahre zurückliegt, erinnere ich mich gut an meinen Einstieg in das Ehrenamt im Rentenausschuss. Damals habe ich mich häufiger gefragt, wovon sprechen die da überhaupt. Daher kann ich alle, die neu im Ehrenamt sind, nur dazu ermutigen, Fragen zu stellen und sich Hintergründe und Fachbegriffe erklären zu lassen. Es ist wie bei allem, was man neu anfängt: Da wächst man rein. Aufseiten der BGHW, also beim Hauptamt, trifft man stets auf tolle Partnerinnen und Partner, die uns unterstützen.
Grabenkämpfe gibt es nicht
Auf Arbeitgeberseite erlebe ich immer engagierte und korrekte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Beide Seiten wollen stets das Wohl des Patienten.
Termine auf viele Schultern verteilt
Die Rentenausschusssitzungen finden in den fünf Regionaldirektionen der BGHW statt und tagen dort jeweils circa zwei bis drei Mal pro Monat. Ich gehöre zum Rentenausschuss der Regionaldirektion in München. Neben mir engagieren sich mehr als 100 Ehrenamtliche in den Rentenausschüssen. So bleibt der Aufwand für jeden von uns überschaubar. Außerdem kommt die Verwaltung der BGHW immer rechtzeitig zwecks Planung auf mich zu, sodass ich meine rund vier Rentenausschusssitzungen pro Jahr gut planen kann.
Ich mische mich ein
Ich habe die Arbeitsschutzbrille immer auf. Selbst, wenn ich privat durchs Möbelhaus oder einen Baumarkt gehe. Wenn ich dann kommentiere: Das ist gefährlich, das ist gefährlich … sagt meine Familie schon mal ‚lass deine Fachkraft im Büro‘. Ich gehe durch mein Ehrenamt einfach mit anderen Augen durchs Leben und sehe Vieles. Aber nie verbissen. Nur wenn es richtig gefährlich ist, mische ich mich auch ein. Das geht nicht.
Frühzeitig an Nachwuchs denken
Diese Wahlperiode bin ich auf jeden Fall noch bis 2029 dabei. Dann sollen junge Menschen nachkommen. Das halte ich für wichtig. Ich freue mich auf die nächste Generation und werbe bei uns im Unternehmen sowohl für die Betriebsratsarbeit als auch für den Arbeitsschutz. Wir müssen den Nachwuchs langfristig heranholen.