Praxiserfahrungen Ehrenamt
Kontakt aufnehmenHans-Peter Flinks erzählt
Ehrenamtlich arbeiten heißt, etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Für Hans-Peter Flinks eine Selbstverständlichkeit. Er hat sich über viele Jahre hinweg in verschiedenen Organisationen engagiert und macht dies heute noch. In der Selbstverwaltung der BGHW ist er seit über 17 Jahren aktiv. Den Vorsitz der Vertreterversammlung für die Arbeitgeberseite hat er seit 2011 inne.
„Wer Einfluss nehmen möchte, sollte in dieses Ehrenamt gehen.“
Hans-Peter Flinks
- ehemals Geschäftsführer beim Baufachzentrum Lueb & Wolters im Münsterland
- Vizepräsident und Schatzmeister beim Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
- seit 2005 ehrenamtlich in der BGHW-Selbstverwaltung aktiv
- seit 2011 Vorsitzender der Vertreterversammlung
- Mitglied im Widerspruchs- und Einspruchsausschuss der Direktion Mannheim
- Mitglied im Widerspruchsausschuss der Regionaldirektion Südwest (Standort Mannheim)
- Mitglied im Präventionsausschuss
- Mitglied im Klinik- und Rehaausschuss
- Mitglied im Haushaltsausschuss
- Mitglied im Gefahrtarifausschuss
- Mitglied im Erledigungsausschuss der Vertreterversammlung
Ich war schon immer gerne ehrenamtlich aktiv
Es ist mir wichtig, mich für die Gemeinschaft zu engagieren und das mit Kontinuität. Dabei waren bzw. sind meine ehrenamtlichen Tätigkeiten ganz unterschiedlich: Ich war zum Beispiel 34 Jahre Ratsmitglied der Stadt Borken, habe 12 Jahre Sanitätsdienst bei den Maltesern gemacht, 25 Jahre ein Vogelgehege betreut und versorgt und bin seit 11 Jahren Vorsitzender eines Förderkreises für die Tafel Borken.
Die Verantwortung hat mich gereizt
Das Ehrenamt in der Selbstverwaltung ist für mich ein besonders verantwortungsvolles. Die BGHW versichert 5 Millionen Beschäftigte und 400.000 Betriebe. Wenn ich sehe, was die Betriebe bezahlen müssen, ist das viel Geld für eine Unfallversicherung. Aber die Versicherten sind gut abgesichert – auf dem Niveau eines Privatpatienten. Die BG sagt immer: Mit den richtigen Mitteln das Optimale erreichen und das Optimale ist immer in den Beruf zurückkehren.
Mein zeitliches Engagement
In den ersten sechs Jahren meiner Mitgliedschaft war ich Mitglied in der Vertreterversammlung und im Präventionsausschuss. Seit ich Vorsitzender der Vertreterversammlung bin, nehme ich an vielen Ausschüssen teil. Was man fair sagen muss: Je höher du steigst, desto größer ist das Zeitvolumen, das du einplanen musst. Mehr Online-Termine in Zukunft fände ich gut.
In 17 Jahren Ehrenamt habe ich viel mitbekommen
Ich bin seit 2005 dabei und seit 2011 Vorsitzender der Vertreterversammlung. Da hatte ich das Glück, die spannende, wenn auch anstrengende Zeit der Fusion der Berufsgenossenschaften mitzugestalten. Es war beispielsweise eine Herausforderung, die BGen des Einzelhandels und den Großhandels unter einen Hut zu bringen. Wie kommen wir zu einem gemeinsamen Beitrag? Wie zu einem gemeinsamen Gefahrtarif? Wir hatten zu Beginn der Fusion einen Gefahrtarif mit 42 Gefahrtarifstellen und haben die auf 14 eingedampft.
Neueinsteigern rate ich: entweder ganz oder gar nicht
Wer sich für das Ehrenamt interessiert, muss nur Neugierde mitbringen. Falsche Fragen gibt es nicht. Aber was ich wichtig finde: Die Legislaturperiode für das Ehrenamt dauern zwar sechs Jahre, aber man sollte sich von Anfang an interessieren und engagieren.
Aktuell passiert viel, was Unternehmerinnen und Unternehmer im Handel und der Logistik interessieren sollte
Was wir an Schadensfällen durch Raubüberfälle, psychischen Erkrankungen oder Nachfolgeerkrankungen durch Corona verzeichnen, ist viel. Wie entwickelt sich unter der jetzigen Situation unser Mitgliedsbeitrag? Unternehmerinnen und Unternehmer sollten hier auf dem Laufenden sein.
Mein Netzwerk ist sehr gewachsen
Durch mein Ehrenamt habe ich bereits viele interessante Menschen kennengelernt. Da habe ich nicht nur etwas für mein persönliches Umfeld mitgenommen, sondern auch fürs Unternehmen.
Spannend finde ich den Blick in andere Unternehmen, was machen die für den Arbeitsschutz, wie setzen sie das um?
Im Präventionsausschuss treffen wir uns bei jeder Sitzung immer in einem Betrieb, den wir auch besichtigen. So habe ich beispielsweise ein Hochregallager gesehen, interessante Bodenbeläge, selbstfahrende Lkws … Hinzukommt, dass die Arbeitnehmerseite bei solchen Treffen viel intensiver darüber nachdenkt, wie sie das in ihren Betrieben selbst umsetzen kann? Deren Perspektive mitzubekommen, finde ich sehr bereichernd. Da nehme ich viel neues Wissen mit.
In meinem Unternehmen war ich ein wichtiger Fürsprecher für den Arbeitsschutz
Während meiner Zeit bei Lueb & Wolters habe ich dafür gesorgt, dass die bei uns für den Arbeitsschutz zuständigen Kolleginnen und Kollegen sowohl die Ausbildung machen, die sie dafür brauchen, dass sie dafür die Zeit haben und dass sie die Sonderstellung, die sie im Unternehmen haben, auch nutzen können. Es ist nämlich gar nicht so einfach, heute Kollege zu sein, morgen dann Fachkraft für Arbeitssicherheit. Da ist es sehr hilfreich, wenn auf der Geschäftsführungsseite einer Ahnung von der BG hat. Auf mich sind immer viele zugekommen und kommen noch auf mich zu – aus dem eigenen Unternehmen und auch aus dem privaten Umfeld.
Bundesweit sind alle gefordert
Je diverser wir in der Selbstverwaltung sind, desto besser. Beispielsweise haben Frauen eine andere Perspektive auf Arbeitsschutzthemen als Männer. Menschen mit Migrationshintergrund bringen einen anderen Blick mit. Auch bundesweit sollten wir ausgewogener vertreten sein. Momentan kommen sehr viele auf der Arbeitgeberseite aus Bayern und Nordrhein-Westfalen.