Bernd Huber erzählt

Als Chef hat der Arbeitsschutz für Bernd Huber eine ganz neue Bedeutung bekommen. Er will nicht nur die Kostenseite sehen, sondern auch die Verantwortung ernst nehmen, die er für seine Beschäftigten trägt. Seit er im Ehrenamt tätig ist, wirbt er aktiv für mehr Sicherheit – bei der Arbeit und auf dem Arbeitsweg.

„Ich weiß jetzt, wofür ich Beiträge zahle und was ich davon habe.“

Porträt von Bernd Huber, ehrenamtliches Mitglied der Vertreterversammlung der BGHW-Selbstverwaltung

Bernd Huber

  • seit 2012 selbstständiger Unternehmer Rewe Neckartenzlingen und nahkauf Denkendorf mit ca. 60 Angestellten
  • seit 2017 ehrenamtlich in der Selbstverwaltung Aufgaben: Mitglied in der  Vertreterversammlung, im Präventionsausschuss und im Rentenausschuss

Meine Grundhaltung
Neben meinem Ehrenamt bei der BGHW bin ich Prüfer bei der IHK. Außerdem unterstütze ich in meinem Ort die Sportvereine finanziell und engagiere mich in punkto Ernährung für die lokalen Kindergärten. Ich bin der Meinung, wenn ich mein Geld hier verdiene, möchte ich den Mitmenschen in meinem Umfeld auch etwas zurückgeben. Vor alle den Kindern und Jugendlichen.

So bin ich zum Ehrenamt der BGHW gekommen
Bis zu meinem Schritt in die Selbstständigkeit 2012 hatte ich nie große Berührungspunkte mit der BGHW. Als ich zum ersten Mal Mitgliedsbeitrag zahlen musste, kam der Schwabe bei mir durch: Wofür zahle ich das? Hinzukam ein Schlüsselerlebnis zu einem Brandschutzhelferseminar, das ich absolvieren sollte. Wozu das und warum jetzt? Als ich erfuhr, dass das bereits seit einem halben Jahr Pflicht für mich war, war ich verärgert. Als Unternehmer habe ich viel mehr Verantwortung für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da will ich aus erster Hand wissen, worum ich mich kümmern muss.

Die Schicksale im Rentenausschuss beschäftigen mich persönlich
Die Einzelfälle, die wir im Rentenausschuss besprechen, treffen mich oft sehr. Ich erinnere mich gut an den Fall eines jungen Familienvaters, der während der Arbeit einen tödlichen Verkehrsunfall hatte. Durch die BG war die Familie mit der Hinterbliebenenrente gut abgesichert. Ein anderes Beispiel: Hautkrebs als Berufskrankheit war mir nie als Risiko bewusst. Mein Sohn ist Elektriker und baut Ampelanlagen im Freien. Dem sage ich jetzt immer: creme dich ein. Ich nehme viel neues Wissen aus der Ausschussarbeit mit.

Der Blick hinter die Kulissen ist sehr aufschlussreich
Weil ich einfach viel tiefere Einblicke bekomme und viel besser verstehe, warum ich als Unternehmer was machen muss. Es ist doch klar: Wenn ich Vorgaben der BG nicht verstehe, setze ich sie gar nicht oder nur widerwillig um.  

Was ich in meinen Arbeitsalltag mitnehme
Das Verständnis für sicheres und gesundes Arbeiten kann ich jetzt viel besser an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergeben. Mittlerweile sind bei mir fast alle Ersthelferinnen und Ersthelfer. Einmal pro Jahr nehmen wir uns die Zeit und frischen unser Wissen auf. Eine Kollegin hatte dazu ein einschneidendes Erlebnis: Wir machen den Kurs, 14 Tage später sitzt sie in Stuttgart auf der Parkbank und ein Mann neben ihr bricht einfach zusammen. Sie wusste, was sie tun musste. Ohne den Kurs wäre sie handlungsunfähig gewesen und der Mann wäre gestorben. Ein anderes Beispiel: Wir achten gemeinsam viel mehr auf Verkehrssicherheit. Viele meiner Angestellten kommen mit dem Fahrrad oder dem Elektroroller zur Arbeit. Alle Beschäftigten haben eine Warnweste bekommen. Die Jobräder sind zusätzlich mit Reflektoren ausgestattet. Außerdem sprechen wir regelmäßig über Verbesserungsmöglichkeiten. Ich schaue mehr auf die Kostenseite, aber meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich im Geschäft unterwegs sind, sehen viel besser, was zu Verletzungen und Unfällen führt und was wir abschaffen müssen. 

Mir ist wichtig, für Sicherheit zu werben
Wenn sich in meiner Region Rewe Südwest Jungkaufleute selbstständig machen und das Assessment-Center durchlaufen, steht jeweils ein Tag in einem Rewe Markt zum Erfahrungsaustausch auf dem Plan. Mittlerweile kommen viele auf mich zu. Ich möchte den Jungkaufleuten nachdrücklich vermitteln, dass sie als zukünftige Arbeitgeberin und Arbeitgeber die volle Verantwortung tragen. Und Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Teil davon. Außerdem bin ich Mitglied im Werbering unserer Gemeinde und gebe mein BG-Wissen an die anderen weiter. Meine Kundinnen und Kunden wissen ebenfalls, dass ich mich in der BGHW engagiere und kommen mit Fragen auf mich zu. 

Im Präventionsausschuss kann ich mitgestalten
Wir arbeiten im Präventionsausschuss zurzeit an einem Fragebogen, der es den Betrieben ermöglicht, Vorfälle von Gewalt, sei es physische oder psychische Gewalt, systematisch zu erfassen. Gefühlt nimmt die Gewalt zu, aber wir haben dazu kein Datenmaterial, da nicht jeder Vorfall gemeldet wird. Aber das ist wichtig. 

Mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern an einem Tisch
Dadurch, dass alle Gremien und Ausschüsse paritätisch besetzt sind, habe ich viel gelernt. Wenn die Beschäftigten von ihren Problemen erzählen, bekomme ich ein anderes Gefühl für ihren Arbeitsalltag und merke, dass der Kostendruck nicht im Fokus stehen darf.

Wofür ich mich stark machen will
Unfälle vermeiden ist mein Ding, sowohl bei der Arbeit als auch im Straßenverkehr. Das will ich an viele Mitmenschen weitergeben.

Fünf Fragen an Bernd Huber

Video mit Bernd Huber, ehrenamtliches Mitglied der Vertreterversammlung der BGWH-Selbstverwaltung

Was ihn motiviert hat, ehrenamtlich bei der BGHW einzusteigen, was er von der Arbeit – vor allem in den Ausschüssen – mitnimmt und warum Ehrenamt für ihn eine wichtige Sache ist. 

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