Fejzula Ameti erzählt

Ich bin gelernter Elektroinstallateur. Durch meine technische Grundausbildung waren Gefährdungsanalyse und Risikoabwägung immer schon Teil meiner Arbeit. Im Laufe der Jahre hat mich das Thema Arbeitssicherheit sehr gepackt. Ich tue mit meinem Ehrenamt echt was Gutes für die jetzige und die kommende Generation.

„Was Bagatellunfälle nach sich ziehen können, müsste jeder mal erleben.“

Porträt von Fejzula Ameti, ehrenamtliches Mitglied in der BGHW-Selbstverwaltung und Mitglied im Widerspruchsausschuss für die Arbeitgeberseite

Fejzula Ameti, leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit

  • seit 2008 leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Metro Deutschland
  • seit 2017 ehrenamtlich in der BGHW-Selbstverwaltung aktiv
  • seit 2017 Mitglied im Widerspruchsausschuss
  • seit 2017 stellvertretendes Mitglied in der Vertreterversammlung

Ehrenamt bedeutet für mich, etwas zurückgeben und gestalten
Ob im Sport, im Chor oder jetzt bei der BGHW: Mich ehrenamtlich zu engagieren, gehört für mich zum Leben dazu. In der Selbstverwaltung der BGHW war für mich allerdings neu, dass ich Entwicklungen beeinflussen und gegebenenfalls auch gegensteuern kann. Das ist wirklich gelebte Demokratie. 

Die Berufsgenossenschaft endlich richtig verstehen
Eine wichtige Erkenntnis, die mir das Ehrenamt immer wieder bringt: Ich weiß jetzt, was wirklich hinter der BG steckt. Das ist eben nicht nur das Thema Kontrolle, sondern der umfangreiche Schutz für Versicherte und Unternehmen bis hin zu den Reha-Maßnahmen und den hochprofessionellen BG-Kliniken.

Als Neuer gleich mittendrin
In den Sitzungen des Widerspruchsausschusses sitzen wir zu Dritt zusammen: ein Vertreter der Arbeitnehmerseite, ich von der Arbeitgeberseite und ein Mitglied der BGHW-Verwaltung. Das Verwaltungsmitglied bereitet die Sitzungen immer sehr sehr gut vor. Daher hatte ich bereits in meinen ersten Sitzungen zu Beginn des Ehrenamtes nie das Gefühl, Anfänger zu sein. Im Gegenteil, ich konnte mich gleich gut einbringen. 

Die verunfallte Person steht im Vordergrund
Die paritätische Zusammenarbeit im Ausschuss empfinde ich jedes Mal als sehr konstruktiv. Man spürt den Willen von beiden Seiten: Der oder die Versicherte steht mit ihrem Schicksal im Fokus und beide Seiten müssen Kompromisse eingehen. Auch wenn ich von der Arbeitgeberseite die betriebswirtschaftlichen Aspekte vielleicht stärker im Blick habe, bin ich für beide Seiten gleichwertig da.

Unfallberichte bringen uns nah ran an Schicksale 
Pro Sitzung behandeln wir rund 40 Fälle im Widerspruchsausschuss. Das klingt viel, aber die haben wir in zwei bis drei Stunden abgearbeitet. Mir wird bei den Besprechungen immer bewusst, was passieren kann. Vor allem aber auch: Was Bagatellunfälle nach sich ziehen können. Oft stellt sich erst später heraus, welche Wirkung zum Beispiel ein Sturz auf den Körper hatte.

Ich erlebe die BG als Partner, nicht als Institution
Wenn ich die Fälle von Verunfallten lese, die lange kämpfen müssen, bis sie genesen sind und wieder ein normales Leben führen, erlebe ich die BGHW bei diesem Prozess immer als Partner, nicht als Institution. Die Arbeit der BGHW ist eben viel mehr als nur rauszufahren und Mängelprotokolle zu schreiben.

Ausschusssitzungen regen mich zum Nachdenken an 
Jeder einzelne Fall, der im Ausschuss auf den Tisch kommt, ist für mich etwas Besonderes. Schade, dass er passiert ist. Aber auch interessant, weil mich viele Fälle schon dazu veranlasst haben, bei uns im Unternehmen zu überprüfen, ob das auch auf uns zutreffen könnte.

Viel Mehrwert für die Metro 
Durch mein neues Wissen aus dem Ehrenamt lerne ich Projekte kennen, auf die wir sonst bei der Metro Deutschland vielleicht nicht gekommen wären und die ich für uns anpasse. Praktisch ist auch, dass ich automatisch die Experten zu neuen Themen kennenlerne. 

Migrationshintergrund müssen wir beim Arbeitsschutz im Blick haben
Wir haben bei der Metro über 200 verschiedene Nationen und entwickeln daher bestimmte Angebote zum Arbeitsschutz in unterschiedlichen Sprachen, um alle abzuholen. Auf dem Hintergrund des Fachkräftemangels werden wir noch viel mehr Beschäftigte mit Migrationshintergrund bekommen. Das müssen wir bei der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen auch in der Selbstverwaltung berücksichtigen.  

Junge Menschen gehören unbedingt in das Ehrenamt
Ich habe eine junge Trainee in meinem Team und merke häufig: Die nimmt einen anderen Blickwinkel ein, den ich manchmal nicht habe. Deshalb sind mehr junge Mitglieder in der Selbstverwaltung wichtig. Junge Menschen nehmen manche Dinge mit einer Leichtigkeit an, wo wir Älteren vielleicht viel zu sehr auf eine Richtung beharren. 

Was motiviert Sie, weiterzumachen?
Mit dem Ehrenamt tun Sie echt etwas Gutes. Ich habe selbst Kinder und stelle mir die Zukunft so vor: Wenn ich mal ein alter Greis bin, muss ich mir keine Sorge machen, dass meinen Kindern etwas auf der Arbeit passiert. Und das Ehrenamt heißt für mich nicht, mal für zwei, drei Stunden zu einem Termin zu fahren, um meine Arbeit niederzulegen. Dafür ist es viel zu wichtig.

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